Das vergangene Jahr hat uns alle vor unerwartete Herausforderungen gestellt, die es so noch nie gegeben hat. Nicht nur wir als Bank mussten einen Umgang damit finden, sondern auch Sie alle, und dies sowohl im geschäftlichen wie im privaten Bereich. Für unsere Bank war es ein Jahr wie nie zuvor, in dem wir erfreulicherweise viel Zuspruch und Loyalität erfuhren, aber auch selbst viel Gutes tun konnten. Mit Freude und auch ein bisschen Stolz verleihe ich unserer Organisation und Genossenschaft für das Geschäftsjahr 2020 das Prädikat «Bank mit Herz». Diese drei kurzen Wörter fassen unser Motto stimmig zusammen. Es war ein bedeutendes Jahr, in dem Kunden, Mitarbeitende und die Organe der Bank näher zusammengerückt sind. Wir spürten eine besondere Offenheit in vielen persönlichen Gesprächen mit unseren Kunden, wenn es um ihre Bedürfnisse ging. Wir konnten sie bei Bedarf kompetent und rasch unterstützen, und erlebten eine grosse Loyalität unserer Mitarbeitenden. Durch zahlreiche Aufträge in Zusammenhang mit unseren Bauprojekten im «Falken Thun» und in Riggisberg konnten wir das regionale Baugewerbe unterstützen. Wir engagierten uns bei der ersten Berner «Zibelewuche», in deren Rahmen wir 2‘500 Zwiebelzöpfe an unsere Kunden verteilten. Gut kamen auch die Gutscheine der Innenstadtgenossenschaft Thun (IGT) anstelle des Sitzungsgeldes für die erstmals nicht physisch durchgeführte Generalversammlung vom 9. Mai 2020 an. Ebenso die neue AEK Quader-Schokolade von unserem Haus-Chocolatier aus Steffisburg und die Victorinox-Sackmesser für die Bauleute, die im Bälliz für uns im Einsatz waren. Willkommene Unterstützung boten auch der Einkauf unserer Gastrobetriebe bei lokalen Lieferanten und die rasch und fair getroffenen Mietzinserlassregelungen für die von der verordneten Schliessung betroffenen Geschäftslokale in unseren Liegenschaften. Wir warteten nicht auf politische Entscheidungen, sondern waren und sind selber aktiv. Eine «Bank mit Herz» eben!

5 Milliarden Franken Bilanzsumme

Die Bilanzsumme ist für eine Bank, auch für eine genossenschaftliche wie unsere, eine wichtige Kennzahl, die in der Region und bei den Kunden eine Signalwirkung hat. Wichtig sind auch der Geschäftserfolg, die Cost-Income-Ratio (Kosten im Verhältnis zum Ertrag), der Deckungsgrad der Ausleihungen, das Eigenkapital und die Liquidität. Trotz unserer beachtlichen Grösse können wir weiterhin von den Erleichterungen des Kleinbankenregimes der FINMA profitieren. Das Wachstum unserer Bilanzsumme ist zurückzuführen auf viele neue Kunden, die nach verständlichen Produkten mit Kostentransparenz und einer Zinskomponente suchten.

«Im Rahmen der Digitalisierung hat die AEK Bank als erste Schweizer Bank einen Online-Beraterfinder geschaffen.»

AEK Bank aktiv im Regionalbankenverband
Seit dem Frühjahr 2018 gehören wir dem Verband Schweizer Regionalbanken an. Mit der aktuellen Bilanzsumme sind wir dort die Nummer 6 von 60 Banken in der ganzen Schweiz. Durch unser Engagement im Verwaltungsrat und im Gremium für nachhaltige Anlagen konnten wir die Tätigkeit des Verbandes aktiv mitgestalten. Dank der Fachkompetenz im Verband konnten auch die Beziehungen zur Schweizerischen Bankiervereinigung, zur Schweizerischen Nationalbank und zur FINMA vertieft werden. Unsere Anliegen werden dort ernst genommen, was besonders im Hinblick auf die Weichenstellung für die regionalen Banken in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung ist. Wir möchten auch in Zukunft unsere Ressourcen optimal für die Bedürfnisse unserer Kunden einsetzen können, und dies möglichst ohne zusätzliche gesetzliche Massnahmen oder Auflagen. «Kenne deinen Kunden» wird auch in Zukunft das Motto bleiben.

Das Bälliz lebt!
Ein Highlight im letzten Jahr war der Moment, als die Liegenschaft Falken von Gerüsten und Abschrankungen befreit wurde und ein tolles Gebäude zum Vorschein kam. Das denkmalgeschützte Jugendstilhaus erstrahlt in neuem Glanz. Nicht nur wir, sondern auch andere Liegenschaftsbesitzer haben sich in letzter Zeit für ihre Gebäude im Bälliz engagiert. Dabei wird erfreulich sorgfältig mit den bestehenden baulichen Ressourcen umgegangen. Die sanften Farben der Fassaden tragen zu einem vielfältigen und einladenden Erscheinungsbild der Thuner Einkaufsmeile bei. Das neue Leben im Bälliz gibt diesem von der Aare umflossenen Ort die Chance, nicht nur an Markttagen zu einer Stadtoase zu werden. Mit der umfassenden Sanierung der Liegenschaft Falken leisten wir einen Beitrag dazu. Neben der Geschäftsstelle unserer Bank gibt es im «Falken» eine Lounge, Gewerberäume und 13 Stadtwohnungen. Mehr als 100 Menschen bringen hier Leben nicht nur in das historische Gemäuer, sondern ins ganze Bälliz. Ich freue mich darauf, dieses Haus bald in vollem Betrieb zu erleben. Und ich empfehle Ihnen natürlich auch den Besuch in unserer wiedereröffneten Stadtniederlassung im Bälliz mit insgesamt vier Sitzungszimmern namens Aare, Pioppo, Castagna und Bälliz.

AEK Beraterfinder
Im Rahmen der Digitalisierung hat die AEK Bank als erste Schweizer Bank einen Online-«Beraterfinder» geschaffen. Damit können bisherige Kunden oder potenzielle Neukunden bequem von zu Hause aus ihren passenden Wunschberater auswählen und direkt einen Termin buchen oder mittels Messenger mit ihm in Kontakt treten. Der Kundenberater kann sich persönlich vorstellen und einen persönlichen Tipp in der Region teilen. Die Beratung findet anschliessend – getreu unserer Werte – individuell und mass-geschneidert auf persönlicher Basis statt.

«Ich danke den treuen Kunden. Ihre Bedürfnisse liegen uns am Herzen.»

Ein grosses Dankeschön!
Den Genossenschaftern danke ich für das Verständnis dafür, dass wir die Generalversammlung nicht im üblichen Rahmen gemeinsam durchführen konnten. Ich danke den treuen Kunden. Ihre Bedürfnisse liegen uns am Herzen, und wir fanden auch im vergangenen Jahr gute Lösungen für viele Wünsche, Ängste und Notsituationen. Im Zentrum standen die Fortführung von Geschäftsbeziehungen, der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Entlastung bei Liquiditätsthemen. Ich danke den Mitgliedern der Geschäftsleitung, auf deren grosses Engagement ich in diesem speziellen Jahr zählen durfte. Der gemeinsame Wille, die Herausforderungen anzunehmen und zu meistern, führte zu einem guten Gefühl und die Bank fand zu raschen und flexiblen Lösungen. Dem Präsidenten und den Mitgliedern des Verwaltungsrates danke ich als Sekretär dieses Gremiums für ihr grosses Vertrauen in die operative Führung. Eure Unterstützung war in vielen Situationen spürbar und motivierte uns, die eingeschlagenen Prozesse und Massnahmen auch stets zu reflektieren. Ein grosser Dank geht an die Mitarbeitenden unserer Bank und unserer Tochtergesellschaften. Das war echt spitze, was ihr täglich abgeliefert habt! Massnahmen wurden umfassend umgesetzt und auch konsequent durchgezogen. Das Homeoffice hat sich etabliert und fördert das Vertrauen unter den Mitarbeitenden. Zuhören und Verstehen verbindet.

Ich danke dem Krisenstab der AEK Bank, der sich über Monate den speziellen äusseren Einflüssen annahm und für unsere Organisation, unsere Kunden und Mitarbeitenden immer vorausschauend aktiv war. Er fokussierte bereits auf neue mögliche Massnahmen, bevor ein behördlicher Entscheid eingetroffen ist. Selbstverantwortung, Fokus auf das allgemeine Wohl, Prozessoptimierung im Betrieb und klare wirkungsvolle Kommunikation – rasch – verbindlich – präzise. Das hat hervorragend geklappt. Neben einem grossen Dank erhält der aktuelle Krisenstab auch eine persönliche Nennung in diesem Geschäftsbericht: Tom Heiniger, Annette Marino, Bruno Feller, Simon Sutter, Heidi Graf, Rudolf Bohren, Adrian Boss, Manuel Meister, Urs Moschen, Sascha Walk (Geschäftsführer AEK Gastro AG) und Patric Vaudan.

Herzlich,
Ihr Markus Gosteli