Zweieinhalb Jahre dauerte der umfangreiche Falken- Umbau. Seit dem 1. Dezember 2020 erstrahlt das geschichtsträchtige Gebäude im Thuner Bälliz nun in neuem Glanz. Für die Sanierung im Jugendstil musste – aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse – gar eine temporäre Installationsplattform über die Aare gebaut werden.

Seinen Betrieb aufgenommen hat das geschichtsträchtige Hotel Falken im Jahr 1835. Das damalige Gasthaus verfügte über 40 Zimmer. Für die Beherbergung der Pferde der Reisenden befanden sich die Falken- Stallungen direkt vis-à-vis, ebenfalls im Bälliz. Im Saal des Hotels Falken fanden vielseitige Veranstaltungen wie Konzerte, Theater, politische Anlässe oder private Feiern wie Hochzeiten statt. Später wurden auch Filme gezeigt. Mit dem Erwerb des «Falken» durch die Stiftung für Wohnfürsorge für betagte Einwohner der Stadt Thun im Jahr 1974 wurde das Hotel Falken zu einem Pflegeheim umgebaut. Knapp 40 Jahre später, im Jahr 2013, kaufte die AEK Bank das traditionsreiche Gebäude und begann im Mai 2018 mit den umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten. 

Temporäre Installationsplattform war nötig
Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse im Bälliz war eine Baustelleninstallation für die Renovationsarbeiten nicht möglich. Nördlich der Postbrücke wurde deshalb eine temporäre Installationsplattform über der Aare gebaut. Diese Lösung hatte zahlreiche sicherheitstechnische Abklärungen erfordert. Der Regierungsstatthalter konnte die Plattform schliesslich bewilligen. Weder gegen die Umbaupläne, noch gegen den Bau der Installationsplattform waren Einsprachen eingegangen. Im Januar 2021 wurde die Installationsplattform zurückgebaut, danach wurden Ufermauer und Gehweg wieder instand gestellt.

Umfangreicher Umbau: das «eingerüstete» Falken-Gebäudeund die über der Aare stehende Baubrücke.

Wiedereröffnung der AEK Niederlassung Thun-Bälliz
Dank der neuen Innenausstattung und aufgrund des Lichthofs erscheinen die Räume im Erdgeschoss des sanierten «Falken» weiträumig, hell und offen. Die mit Geräten aktuellster Technik ausgestattete Schalterhalle der Niederlassung Thun-Bälliz wurde zur einladenden Begegnungszone umgestaltet. Vier separate Zimmer sorgen für Diskretion bei den persönlichen Beratungs-gesprächen. Seit der Wiedereröffnung am 1. Dezember 2020 bietet die AEK Bank ihrer Kundschaft in der Thuner Innenstadt zwei Bankschalter (Montag bis Freitag durchgehend von 08.30 bis 17.00 geöffnet) und eine 24-Stundenzone mit einem Noten-Münzeinzahlgerät, einem Noten-Münzwechselgerät, zwei Bancomaten und einer Kundentresorfachanlage mit 576 Tresorfächern an.

FALKEN Cafe & Lounge
Für die Pachtung des Gastronomieteils «FALKEN Cafe & Lounge» mit Aare-seitiger Aussenfläche und einem Gewölbekeller konnte die AEK Bank zwei bekannte Gesichter aus der Thuner Gastronomiebranche – Markus Mani und Andrea Zuberbühler – gewinnen. Der Gastronom widmet sich vor allem den Arbeiten im Hintergrund, während Andrea Zuberbühler als Gastgeberin vor Ort präsent ist. Die für den Dezember 2020 geplante Eröffnung musste aufgrund der in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie verordneten Schutz-massnahmen des Bundes und des Kantons Bern verschoben werden. «Nichtsdestotrotz ist dies langfristig ein toller Standort und ein einzigartiges Haus mit sehr viel Potenzial», freut sich Andrea Zuberbühler und sehnt sich die Eröffnung der «FALKEN Cafe & Lounge» herbei.

Die «FALKEN Cafe & Lounge» beinhaltet zwei Räume: «Im Salon kommen unsere Gäste in den Genuss von Kaffee, Tee, Desserts und Backwaren», erklärt Markus Mani, «im Gewölbekeller servieren wir Aperitif und Antipasti.» Zudem gibt es 18 Aussensitzplätze direkt an der Aare. Das Mittagsangebot der «FALKEN Cafe & Lounge» besteht hauptsächlich aus verschiedenen – auch vegetarischen – Satay-Spiesschen. Die Gäste wählen als Grundlage dafür einen Salat, eine Suppe oder einen Risotto. Die «FALKEN Cafe & Lounge» ist ein Tagesbetrieb und ist wochentags von 08.30 bis 18.30 und samstags von 08.30 bis 17.00 geöffnet. Für die Nutzung der weiteren Gewerbeflächen und der externen Büroräumlichkeiten wurden Mietverträge mit der Krankenkasse Helsana, dem Advokaturbüro Müller & Jost sowie der Anouk SA abgeschlossen. Zudem hat das gesamte AEK Kundencenter inkl. der Abteilung «Informatik und Projekte» nach einigen Jahren in provisorischen Räumen die renovierten Bankräumlichkeiten im ebenfalls renovierten Falken-Nebengebäude im Bälliz 46a wiederbezogen.
«Wir sind davon überzeugt, mit dieser vielfältigen Branchenmischung einen optimalen Mietermix gefunden zu haben», freut sich Markus Gosteli, Vorsitzender der Geschäftsleitung der AEK Bank.

Die denkmalgeschützte Falken-Fassade Richtung Bälliz zeigt die Wappen der verschiedenen Berner Oberland-Bezirke.
Im Gewölbekeller können bald Antipasti der «FALKEN Cafe & Lounge»genossen werden.

Wohnungen im Herzen der Stadt
An bester Zentrumslage sind im «Falken» 13 hochwertige Stadtwohnungen (10 x 2¹⁄2₂-Zimmerwohnungen, 2 x 3¹⁄2-Zimmerwohnungen, 1 x 5¹⁄2-Zimmerwohnung) entstanden. Fünf der 13 Stadtwohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse.

Wachsamer Falke und viel Tageslicht
Die goldene Falkenstatue, die während Jahrzehnten stets auf dem obersten Balkon des Falken-Gebäudes gestanden hatte, wurde restauriert. Im November 2020 hat sie ihren gewohnten Platz erneut eingenommen «und kann wieder über die Thunerinnen und Thuner wachen», erklärt Peter Scheidegger, Leiter Immobilien der AEK Bank. Das Falken-Umbauprojekt wurde im Jugendstil realisiert und soll die Marke «AEK BANK 1826» mit der historischen Falken-Liegenschaft verankern.

Für das Architekturbüro «Think Architecture», das die Falken-Sanierung umgesetzt hat, spielte der Innenhof des Gebäudes stets eine zentrale Rolle. Jetzt nach dem Umbau wird der sechsgeschossige Innenhof wieder von ganz oben mit Tageslicht beleuchtet, ein wunderschöner Lichthof ist entstanden. Dem Gewinnerkonzept von Think Architecture war unter anderem das folgende Vorhaben zu entnehmen: «Ab 1961 zerstörten mehrere unglückliche Umbauten den stimmigen Ausdruck des Falken-Gebäudes. Mit unserem Farbkonzept wollen wir an den Ausdruck anknüpfen, welcher bis 1960 den Charme des Falken ausgemacht hat. Die helle Putzfassade in einem beigegrauen Farbton verleiht dem Falken eine neue Frische. Die Steingewände und grünen Fensterläden werden beibehalten. Die Fensterrahmen und -sprossen sollen neu wieder in einem gebrochenen Weiss gestrichen werden, in der Farbe, welche über 160 Jahre lang die Fenster auf beiden Seiten prägte.»

Wohnen in der Thuner Innenstadt: insgesamt sind 13 Wohnungen entstanden.

Kein Tag der offenen Tür
Aufgrund der Vorgaben des Bundesrates zu den Hygiene- und Schutz-massnahmen in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie konnte der Tag der offenen Tür des «Falken» und der Niederlassung Thun-Bälliz nicht stattfinden. Als Ersatz bot die AEK Bank einige Gruppenführungen im kleinen Rahmen für die interessierte Thuner Bevölkerung an. Diese mussten – ebenfalls aufgrund der COVID-19-Pandemie – auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Der sechsgeschossige Lichthof wird von oben mit Tageslicht beleuchtet und erschliesst mit wenigen Ausnahmen sämtliche Nutzungen im Gebäude.