Der Grundsatz «Fokus auf Sicherheit legen» gehörte auch in den 1970er-Jahren zu den wichtigsten Qualitäten der heutigen AEK BANK 1826. Die damalige Amtsersparniskasse Thun betonte im Geschäftsbericht 1976, wie wichtig eine leistungsfähige Kreditversorgung nebst einer intensiven Kapitalbildung sei. Dabei wurde auch der grosse Sparsinn der Thuner Bevölkerung gelobt. 

1976 feierte die AEK Thun ihr 150-jähriges Bestehen – mit einem grossen Fest, einem Jubiläumsfonds für gemeinnützige Werke und einem Buch über die Region Thun.

In ihrem Geschäftsbericht 1976 blickte die damalige Amtsersparniskasse Thun (AEK Thun) zufrieden auf ihre 150-jährige Geschäftstätigkeit zurück: «In einer in zwei Teilen (am 26. November und am 3. Dezember 1976) durchgeführten Jubiläumsfeier wurde der Entwicklung unseres Institutes gedacht. Nebst den Genossenschaftern haben Vertreter der Kantonsregierung, der Staats- und Gemeindebehörden, der Bankorganisationen, der benachbarten Banken, der Kirch- und Burgergemeinden, der Gewerbe- und Berufsverbände sowie weiterer öffentlicher und gemeinnütziger Institutionen ihr Interesse an unserer Bank bekundet. Aus dem Jubiläumsfonds wurden Fr. 300’000.– zur Unterstützung gemeinnütziger Werke freigegeben. Dem gesamten Personal konnte eine Treueprämie ausgerichtet werden.» 

Das aus Anlass des Jubiläums geschaffene Buch über die Region Thun fand bei der Kundschaft der AEK Thun «anerkennende Aufnahme». Ziel des Buches war es, die landschaftliche wie auch die ökonomische Vielfalt der Region Thun aufzuzeigen.

Bevölkerung mit Sparsinn
Der kräftige Anstieg der anvertrauten Kundengelder wurde im Jahresbericht 1968 der AEK Thun besonders hervorgehoben: «Die Spargelder flossen uns in einem Ausmass zu, das jedes bisherige Jahresergebnis bei weitem übersteigt. So erhöhten sich die Spareinlagen um rund 19 Millionen. Dieses Ergebnis stellt den grossen Sparsinn der Bevölkerung erneut unter Beweis.»

Illustration aus dem Geschäftsbericht 1967: Vergleich der Anzahl Sparhefte und des Einlagenbestandes zur Bevölkerungsbewegung des Amtsbezirks Thun.

Fokus auf Sicherheit 
Für die AEK Thun war stets klar, dass eine moderne Volkswirtschaft – nebst einer intensiven Kapitalbildung – auch eine leistungsfähige Kreditversorgung benötigt. Als «Kapitalsammelstelle» sei die AEK Thun in der Lage, die erforderliche Wechselwirkung «vom Sparen zum Kredit» auszulösen. Das Hypothekargeschäft habe bei ihren Ausleihungen, die stark auf Sicherheit ausgerichtet seien, stets eine dominierende Rolle gespielt. Im Geschäftsbericht 1976 ist zu lesen: «In diesem Zweig ist der Grossteil der Kundengelder investiert.» 

Grösster Dank an Mitarbeitende
In ihren Geschäftsberichten hat die AEK Thun jeweils nicht nur ihren Kundinnen und Kunden, sondern immer auch den Mitarbeitenden gedankt, beispielsweise 1973: «Den Vorbericht möchten wir nicht abschliessen, ohne unseren zahlreichen Geschäftsfreunden für ihre Treue und das uns im abgelaufenen Geschäftsjahr reichlich entgegengebrachte Vertrauen bestens zu danken. Ebenso gebührt den Genossenschaftern für die Wahrung unserer Interessen der verbindliche Dank. Unsere grösste Anerkennung und der beste Dank gelten dem Personal, den Leiterinnen und Leitern unserer Zweigstellen sowie unseren Vertrauensleuten für die zuverlässige Pflichterfüllung und für den wertvollen Einsatz.»

Visualisierung der Kundenstimmen mit dem Titel: «Die Amtsersparniskasse Thun wird geschätzt»: Illustration aus dem Geschäftsbericht 1968.

Mehr Niederlassungen
Die AEK Thun hat damals ständig mehr Niederlassungen (Anmerkung der Verfasserin: damals auch «Zweigstellen» genannt) eröffnet. Im Bälliz tat sie dies 1972: «Diese neue Zweigstelle hat bei unserer Klientschaft einen sehr guten Anklang gefunden. Die Kassen- und Tresorräume bewähren sich und werden von der Kundschaft rege und gerne benützt. Die Bankgeschäfte können sowohl beim Hauptsitz am Lauitor wie auch bei der Zweigstelle im Bälliz abgewickelt werden.» Von konkreten Plänen einer Zweigstelle im Quartier Dürrenast zu lesen war ebenfalls im Geschäftsbericht 1973: «Im Frühjahr 1974 werden wir an der Schulstrasse in Dürrenast eine neue Niederlassung eröffnen. Wir möchten damit der Bevölkerung des dortigen Einzugsgebietes, das in den letzten Jahren eine starke Entwicklung erfuhr, unsere Dienste näherbringen.» 

Im Jahr 1976 wurde die Zweigstelle Heimberg neu besetzt und eine Zweigstelle im Postbüro Goldiwil eröffnet: «Unter tüchtiger Leitung haben die Zweigstellen guten Anklang gefunden.» 1980 wurde auch in Steffisburg eine neue Niederlassung errichtet: «Durch das Zusammentreffen glücklicher Umstände ist es uns gelungen, in der ehemaligen Mühle eine Bankstelle einzurichten.» Und 1981 veranlasste die kräftige Entwicklung des Geschäftsvolumens die AEK Thun, die Büroräumlichkeiten auf das Wohn- und Dachgeschoss im Bankgebäude des Hauptsitzes Thun Lauitor auszudehnen. Im Kellergeschoss wurde die Tresoranlage erweitert.

Plan aus dem Geschäftsbericht 1973: Pavillonbau der neuen Zweigstelle Dürrenast-Neufeld.
Thun, Ende November 1976, Vorwort sowie Gruss- und Geleitwort im Jubiläumsbuch «150 Jahre Amtsersparniskasse Thun», unterzeichnet vom Präsidenten Heinrich Lohner und vom Direktor Willy Dumermuth.

Neuerung «Bancomat»
In den Jahren 1985 und 1986 wurden die Zweigstellen Bälliz, Dürrenast, Oberhofen, Steffisburg und Uetendorf mit Bancomaten ausgerüstet: «Unserer Kundschaft wird damit die Möglichkeit geboten, nach Vollausbau des Bancomatenetzes an sämtlichen Bankplätzen der Schweiz zu jeder beliebigen Stunde Bargeld zu beziehen.» 

Beachtliche Realverzinsung und stabiler Hypothekarsatz 
«Als Ersparniskasse und Hypothekarbank liegt uns ebenso viel an einer vorteilhaften Verzinsung der Spargelder, wie an günstigen Konditionen für unsere Hypothekarschuldner », ist im Geschäftsbericht 1984 zu lesen: «War 1984 nicht eines der seltenen Jahre, das beide Wünsche erfüllte? Ohne Zweifel hat der Banksparer in früheren Jahren schon beachtlichere Beträge erzielt. Bringt man die heutigen Sparzinse im Sparsortiment jedoch in den Vergleich mit dem Index der Konsumentenpreise, gelangt man zur erfreulichen Feststellung, dass im Jahre 1984 einerseits eine beachtliche Realverzinsung erreicht wurde. Andererseits kann wohl der Hypothekarschuldner darauf hinweisen, dass der Hypothekarsatz von 5.25 % in früheren Jahren zum Teil kräftig unterschritten wurde. Die Vergangenheit hat aber ebenso deutlich gezeigt, dass die Stabilität des Hypothekarsatzes wesentlich wichtiger ist, als dessen absolute Höhe.»

Quellen
– Amtsersparniskasse Thun, Geschäftsberichte
1966, 1967, 1968, 1973, 1975, 1976, 1980, 1981, 1984, 1985.
– Jubiläumsbuch «150 Jahre Amtsersparniskasse Thun», 1826–1976.

Würdigung des im Jahr 1980 verstorbenen Bankdirektors Willy Dumermuth im Geschäftsbericht 1980.
Illustration aus dem Geschäftsbericht 1977: Werbung für die Amtsersparniskasse Thun als Hypothekarbank.