Durch die fortschreitende Digitalisierung, die zunehmende Globalisierung, den Generationenwandel und den Fachkräftemangel verändert sich die Arbeitswelt rasch und Unternehmen müssen sich anpassen und wandeln, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Die Zukunft dieser neuen Arbeitswelt hat bereits vor einigen Jahren angefangen und entwickelt sich stets weiter. Schlagwörter wie New Work, Flex Work, Smart Working oder Arbeitswelt 4.0 begegnen uns täglich auf digitalen Plattformen wie Twitter oder LinkedIn und auch die Medien berichten zunehmend über neue Arbeitskonzepte und -kulturen.

Beim «Megatrend New Work» sind auch die grossen, weltweit agierenden Beratungsfirmen aktiv, so verfolgt beispielsweise PwC Schweiz bei der Bewältigung von Personalveränderungen und -transformationen einen personenzentrierten Ansatz. Dabei fokussiert sich das Prüfungs- und Beratungsunternehmen auf zwei miteinander verknüpfte Themen:

  • Einerseits auf die neue Arbeitswelt, welche aus Trends wie der Automatisierung, dem demografischen Wandel und den Auswirkungen von globalen Krisen wie Pandemien und verschiedenen geopolitischen Unsicherheiten auf die Gesellschaft resultiert.
     
  • Andererseits auf die neuen Fähigkeiten und Verhaltensweisen, welche von jedem einzelnen Menschen gefordert werden, um sich auf die Veränderungen in der Arbeitswelt einzustellen. Die Zukunft der Arbeit lässt sich nicht an einem bestimmten Anfangs- und Enddatum definieren, sondern ist ein kontinuierlicher Prozess des Planens, Umsetzens, Überdenkens, Anpassens.

Für mein Verständnis ist New Work ein Sammelbegriff für eine dynamische Arbeitsweise und Firmenorganisation, welche es Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Arbeit selbstbestimmter und sinnstiftender auszuführen. New Work stellt ein Konzept dar, welches Arbeitnehmenden mehr Flexibilität und Selbstbestimmung hinsichtlich des Inhalts, der Durchführung wie auch der Ort- und Zeiteinteilung ihrer Arbeit ermöglichen soll. Neue Arbeitsmodelle wie New Work haben einerseits Befürworter und Anwender, rufen andererseits jedoch auch Vorsichtige und Kritiker hervor.

«Die neuen und individualisierbaren Arbeitsmodelle können sich positiv auf die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit auswirken.»

New Work bei der AEK BANK 1826
In der heutigen Zeit wünschen und fordern Arbeitnehmende mehr Flexibilität, Selbstbestimmung und Sinn in ihrer täglichen Arbeit. Dieser Wandel ist nachvollziehbar und wurde durch die Coronapandemie weiter verstärkt. Die Zusammenarbeit zwischen der AEK BANK 1826 und ihren Mitarbeitenden während der Pandemiejahre hat das gegenseitige Vertrauen und die wachsende Selbstverantwortung jedes Einzelnen aufgezeigt und gestärkt. Dies führte in unserem Arbeitsalltag zu einer höheren Effizienz, einem gestiegenen Verständnis füreinander und einem grösseren Kollaborationswillen. Die gegenseitige Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die Vertrauenskultur sind seit 196 Jahren die Stärken der AEK Bank. Ziel unserer Werte und Führungsgrundsätze sowie unserer Vision ist es, die vertrauensvolle Ausgangslage zu nutzen und weiter zu stärken, um bestens für die zukünftigen Herausforderungen in der neuen Arbeitswelt und bei der Entwicklung des Bankgeschäftes gewappnet zu sein.

Ein weiterer zentraler Aspekt von New Work ist derjenige, dass Arbeitnehmende ihren Arbeitsort und ihre Arbeitszeit zunehmend individueller gestalten können. Dies führt zu einem veränderten Führungsverhalten und der Entwicklung von neuen Kompetenzen. Nicht physisch vor Ort zu sein und dennoch gemeinsam produktiv zu arbeiten - dafür braucht es eine Vertrauenskultur und ein «feines Gespür» für die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Teammitglieder. Weiter ist es uns als Arbeitgeberin ein Anliegen, auf eine gesunde Mischung zwischen der Arbeit im Homeoffice und der Arbeit physisch vor Ort – am Lauitor, im Bälliz oder in einer unserer Niederlassungen – zu achten. Die Erkenntnisse aus dem «angeordneten» Homeoffice während der Coronapandemie haben gezeigt, dass nicht alle AEK Mitarbeitenden ihr ganzes Arbeitspensum im Homeoffice arbeiten möchten. Dies können beispielsweise Arbeitnehmende sein, die allein wohnen und am Arbeitsplatz vor Ort ein für sie wichtiges Gefühl der Zugehörigkeit erleben. Unsere Führungskräfte stimmen mit ihren Mitarbeitenden individuell ab, wie eine selbstbestimmte Arbeitsgestaltung und flexible Arbeitsumgebung aussehen, damit ein Mehrwert für alle Beteiligten generiert wird. 

Die neuen und individualisierbaren Arbeitsmodelle können sich positiv auf die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit auswirken. Die Entscheidung zwischen einer beruflichen Karriere und der Gründung einer Familie entfällt weitgehend – grundsätzlich ist beides machbar und gegenseitig vereinbar. Ein Nachteil kann sein, dass durch New Work die Grenzen zwischen der Arbeit und dem Privatleben unklarer werden und verschmelzen, was als «Work-Life-Blending» bezeichnet wird. Um dem entgegenzuwirken, sind gute Selbstorganisationskompetenzen nötig und ein regelmässiger Austausch mit den Vorgesetzten wertvoll.

«Der direkte Kundenkontakt ist wichtig, um die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden zu erkennen.»

«Mensch zu Mensch»-Kontakt hat oberste Priorität
Trotz der Digitalisierung mit den zahlreichen neuen Möglichkeiten hat für uns, als regional verankerte Bank mit traditionellen Werten, der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch weiterhin oberste Priorität. Das Beratungsgeschäft unserer Bank mit ihren 14 Niederlassungen ist geprägt von Kontakten vor Ort. Unsere Kundenberater betreuen unsere Kunden gerne in den AEK Niederlassungen und schätzen den persönlichen Austausch. Der direkte Kundenkontakt ist wichtig, um die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden zu erkennen, diese optimal zu beraten und den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Gerne geben wir massgeschneiderte Empfehlungen ab und zeigen neue und nachhaltige Möglichkeiten auf. Der direkte Austausch ermöglicht es uns, unsere Kunden besser kennenzulernen und die Vertrauensbasis zu stärken.

Wir sind für unsere Kundschaft gerne telefonisch und per E-Mail erreichbar, beraten sie persönlich in einer Niederlassung oder bei ihnen vor Ort. Unser Angebot an digitalen Lösungen bauen wir stets aus, sei dies mit unserer vielseitigen E-Banking-Plattform, dem AEK Beraterfinder oder der neuen TWINT-Direktanbindung.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass New Work Optimierungspotenzial und Chancen bietet, um den veränderten Ansprüchen der Arbeitswelt gerecht zu werden. Neue Arbeitsmethoden bergen jedoch auch Risiken. Nutzen wir die Chancen der neuen Arbeitsmodelle, können wir kreativer gestalten, den Blick fürs grosse Ganze bewahren und die Mitarbeitenden auf ihrem Erfolgsweg und ihrer persönlichen Entwicklung optimal begleiten. Unser Ziel dabei ist es, für jeden AEK Mitarbeitenden den für ihn besten Arbeitsplatz und die ideale Stelle für seinen optimalen Wirkungskreis zu finden.

«Merci viu mau!»

Den Genossenschaftern danke ich für das Verständnis, dass die letzten Generalversammlungen nicht im üblichen Rahmen durchgeführt werden konnten. Für die kommende Generalversammlung vom 11. März 2023 verbreitet sich zunehmend grosse Zuversicht, diese wieder physisch durchführen zu dürfen. Die Traktanden sind vorbereitet, die Geschenke bereit, das Essen und der Wein ausgewählt. Für den 11. März 2023 habe ich das folgende Zitat von Joseph Addison gefunden:

«Was der Sonnenschein für die Blumen ist, das sind lachende Gesichter für den Menschen.» In diesem Sinne freuen wir uns, Sie wiederzusehen.

Ich danke unseren treuen Privat- und Geschäftskunden. Das Erkennen und Erfüllen ihrer Bedürfnisse ist uns wichtig und wir fanden auch im vergangenen Jahr gute und individuelle Lösungen für viele Wünsche, Projekte und Geschäftsideen. Im Zentrum standen der Ausbau von Geschäftsbeziehungen, der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Unterstützung bei der Liquiditätsoder Finanzierungsplanung. Schön, auf treue Kunden zählen zu dürfen. 

Dem Präsidenten und den Mitgliedern des Verwaltungsrates danke ich für das entgegengebrachte Vertrauen in die operative Führung. Euer grosses Engagement im Verwaltungsratsausschuss mit Vorsitz von Cajetan Maeder und dem Prüfausschuss mit Vorsitz von Fredy Brügger sowie in den Tochtergesellschaften Terra AG Thun (Präsident Cajetan Maeder), Seehof Hilterfingen AG (Präsident Fredy Brügger), Landhaus Steffisburg AG (Präsident Ulrich Scheidegger) und der AEK Service AG (Präsident Cajetan Maeder) ist wertvoll und wirkungsvoll. Eure vielseitigen Kompetenzen und langjährigen Erfahrungen sind eine Bereicherung und ermöglichen eine transparente Handlungs- und Geschäftstätigkeit der AEK Bank. 

Ein grosses Dankeschön geht an unsere engagierten Mitarbeitenden für ihren grossen Einsatz und Leistungsbereitschaft. In diesem Jahr möchte ich insbesondere die Tätigkeit unserer Logistik-Mitarbeitenden erwähnen. Die grosse «Züglete» sämtlicher Logistikeinrichtungen von verschiedenen Standorten in Thun und Steffisburg nach Wimmis wurde effizient umgesetzt. Die Zusammenführung unserer Logistikabteilung mit der AEK Service AG per 1. Januar 2023 hilft Ressourcen zu bündeln, Synergien zu nutzen und schafft die Möglichkeit, künftig auch für Dritte den hohen Service-Standard für Dienstleistungen anzubieten. 

Einen besonderen Dank möchte ich dem Stiftungsrat unserer eigenen Pensionskasse aussprechen. Cajetan Maeder und Raymond Lergier als Arbeitgebervertreter, Monika Krebs als Vertreterin und Christof Ammann als Vertreter der Arbeitnehmenden sind seit mehreren Jahren für unsere Pensionskasse verantwortlich. Im Kontext der strategischen Verantwortung als Arbeitgeberin haben wir in diesem Berichtsjahr Fredy Brügger, Mitglied des Verwaltungsrates, anstelle von Raymond Lergier als Arbeitgebervertreter, gewählt. Ich möchte Raymond Lergier an dieser Stelle für seinen jahrelangen Einsatz zugunsten unserer Pensionskasse und vor allem für die Mitgestaltung im Bereich Investition und Anlagen herzlich danken.

Häbets guet u blibet gsung - herzlich, Euer
Markus Gosteli