Die Nachhaltigkeit ist zu einem wichtigen Eckpfeiler für Unternehmen im Finanzsektor geworden, insbesondere für Genossenschaftsbanken wie die AEK Bank, die in der Region eine starke soziale und ökologische Verantwortung wahrnimmt und ein verantwortungsbewusstes, individuelles und lösungsorientiertes Verhalten lebt. Genossenschaftsbanken zeichnen sich durch ihre demokratische Struktur und ihre vorteilhafte Kosten- und Ertragsstruktur aus.
Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, genauer gesagt auf das Jahr 1936, als das Genossenschaftsrecht verabschiedet wurde, das es den Schweizer Banken ermöglichte, sich als Genossenschaft zu organisieren. Mit dem Ziel, die über 80 Jahre geltende Rechtsgrundlage zu vereinfachen, wurde im Juni 2021 eine parlamentarische Initiative eingereicht. Die ersten Recherchen zu möglichen Anpassungen des Genossenschaftsrechts haben gezeigt, dass es für langjährig etablierte Genossenschaften wie die AEK Bank kaum relevante Änderungen geben wird. Diese Annahme basiert auf der Verpflichtung der Genossenschaftsbanken, sich stets an das geltende Bankengesetz und die dazugehörigen Verordnungen zu halten. Weiter werden die geltenden Grundsätze der Rechnungslegungsvorschriften, die von der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA anzuwendenden Rundschreiben sowie die Richtlinien der Bankiervereinigung eingehalten. Die AEK Bank hat zwischen 1990 und 1996 die Verantwortung wahrgenommen und hat, im Gegensatz zum üblichen Verhalten von Genossenschaftsbanken mit Wechseltrieb in eine Aktiengesellschaft, an der Genossenschaftsidee festgehalten. Der Hauptgrund dafür war die Verantwortung für die Sicherstellung und Erhaltung des Eigenkapitalcharakters, welcher für die AEK Bank prägend ist. Sie hat heute eine Bilanzstruktur, bei der auf ein bilanziertes Genossenschaftskapital verzichtet und die notwendigen Eigenmittel durch die Bildung von Reserven für allgemeine Bankrisiken und gesetzliche Gewinnreserven sichergestellt werden.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zum Thema «Nachhaltigkeit von Genossenschaftsbanken» von Philipp Thimm und Johannes Blome-Drees zeigt auf, dass die Besonderheiten von Genossenschaftsbanken eine nachhaltige Unternehmenspolitik begünstigen können. Die Vorteile der Unternehmensform können strategisch genutzt werden, um zukünftigen regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Die Cost- Income-Ratio (Aufwand-Ertrags-Verhältnis) ist eine bedeutende Kennzahl, welche die Leistung von Banken widerspiegelt. Genossenschaftsbanken streben danach, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen, bei dem die Erzielung von Erträgen nicht auf Kosten der langfristigen Nachhaltigkeit geht.
«Die Nachhaltigkeit beschäftigt die Unternehmenswelt, die Gesellschaft und somit auch die AEK Bank.»
«Wir als Bank stehen für eine nachhaltige Zukunft»
Die Nachhaltigkeit beschäftigt die Unternehmenswelt, die Gesellschaft und somit auch die AEK Bank. Zahlreiche kleinere und grössere Entscheidungen beeinflussen tagtäglich das nachhaltige und wirtschaftliche Handeln unserer Institution. Unser Geschäftsmodell ist darauf ausgerichtet, nicht nur finanziellen Gewinn zu erzielen, sondern zeichnet sich unter anderem durch unser tägliches Engagement für Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft aus. Durch Investitionen in Technologie und Innovation optimieren wir Routineaufgaben und implementieren effizientere und transparentere Prozesse, woraus Kosteneinsparungen resultieren und die Service- und Dienstleistungsqualität verbessert wird.
Als eine der grössten unabhängigen Regionalbanken der Schweiz übernimmt die AEK Bank Verantwortung und bietet Sicherheit, indem sie verlässlich, kompetent, transparent und bewusst handelt.
Haben Sie gewusst, dass der Hauptsitz beim Thuner Lauitor (seit 2005) und das Kundencenter im Bälliz (seit 2019) mit Wasser aus der Aare geheizt und gekühlt werden?
Haben Sie gewusst, dass 75 % der Daueraufträge unserer Kundinnen und Kunden über unser E-Banking abgewickelt werden, wodurch der Papierverbrauch reduziert wird?
Haben Sie gewusst, dass unsere Mitarbeitenden bei der Bike2work-Challenge im Jahr 2023 insgesamt 5’455 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt haben? Weiter achten wir bei den Renovationen unserer Liegenschaften und unserer Niederlassungen sowie bei Neubauprojekten auf eine nachhaltige Bauweise mit Wärmedämmung und realisieren wo möglich eine Solaraufbereitung des Warmwassers.
Cost-Income-Ratio als Basis für europäische Vergleiche
Die AEK Bank ist ein ausserordentliches Mitglied beim Verband der Freien Sparkassen, der eine grenzüberschreitende Kooperation zwischen den Mitgliedsinstituten in Europa fördert. Die ordentlichen Sparkassen setzen sich aus sechs deutschen Banken zusammen, eine davon ist die Hamburger Sparkasse, welche zehnmal grösser ist als die AEK Bank. Zusätzlich gibt es 32 ausserordentliche Mitgliedsbanken aus Frankreich, Italien, Norwegen, Schweden, Österreich und der Schweiz. Die jährlich stattfindenden Sparkassentagungen ermöglichen einen gemeinsamen Wissenstausch und spannende Diskussionen über die Chancen und Herausforderungen in der Bankbranche. Bei der Jahrestagung 2023 in Lübeck wurde die Cost-Income-Ratio (Aufwand-Ertrags-Verhältnis) der AEK Bank diskutiert und mit den anderen Mitgliedsinstituten im europäischen Raum verglichen. Um das Aufwand-Ertrags-Verhältnis für das jeweilige Geschäftsjahr zu berechnen, werden die Aufwände zu den Erträgen in Beziehung gesetzt. Je geringer der Wert des Aufwand-Ertrags-Verhältnisses ist, desto effizienter wirtschaftet eine Bank. Die Cost-Income-Ratio der AEK Bank lag in den Jahren 2018 bis 2022 im Durchschnitt bei 43.87. Konkret bedeutet dies, dass mit 44 Rappen Aufwand 100 Rappen Ertrag erwirtschaftet wurden. Mit diesem sehr guten Wert gehören wir zu den führenden Schweizer Banken.
«Mit 44 Rappen Aufwand
wurden 100 Rappen Ertrag erwirtschaftet. Mit diesem sehr guten Wert gehören wir zu den führenden Schweizer Banken.»
Im Geschäftsjahr 2023 lag die Cost-Income-Ratio bei der AEK Bank bei 38. Diese Zahlen lösen bei den anderen Marktteilnehmenden, insbesondere bei den Sparkassen in Deutschland, immer wieder Erstaunen aus. Im Vergleich mit der Hamburger Sparkasse fällt auf, dass diese eine Cost-Income-Ratio von 67 ausweist, 4’400 Mitarbeitende beschäftigt und 178 Niederlassungen betreibt. Auf die AEK Bank hochgerechnet wären dies 440 Mitarbeitende und 18 Niederlassungen. Wir beschäftigen jedoch 154 Mitarbeitende und haben 14 Niederlassungen. Nebst dem Hinweis auf die Effizienz in der Abwicklung können das Niederlassungsnetz und die personelle Besetzung der Niederlassungen eine entscheidende Rolle spielen. Weiter fällt auf, dass die AEK Bank pro Mitarbeiter:in CHF 35 Millionen Bilanzsumme verarbeitet, die Vergleichsbank in Hamburg CHF 13 Millionen. Fairerweise muss berücksichtigt werden, dass die regulatorischen Auflagen und Revisionskosten bei grösseren Banken, wie bei der Hamburger Vergleichsbank, deutlich höher sind. Die tägliche Effizienz und somit auch das Aufwand-Ertrags-Verhältnis wird durch eine Vielzahl an Faktoren wie den Digitalisierungsgrad, das Kundenverhalten oder die Nähe des Kunden zu seinem Berater oder seiner Beraterin beeinflusst.
Ich schätzte es, nach den interessanten Gesprächen mit den verschiedenen europäischen Sparkassen wieder zurück nach Thun zu kommen und die gewonnenen Erkenntnisse für die AEK Bank zu reflektieren.
«Merci viu mau!»
Erinnern Sie sich? «Was der Sonnenschein für die Blumen ist, das sind lachende Gesichter für den Menschen» (Joseph Addison). Mit diesem Zitat habe ich im Geschäftsbericht 2022 meinen Wunsch geäussert, unsere Genossenschafter:innen, Mitarbeitenden und Pensionierten endlich wieder an einer Generalversammlung begrüssen zu dürfen.
Der 11. März 2023 war ein Freudentag mit vielen Begegnungen, interessanten Gesprächen und einer guten Stimmung. Gerne möchte ich mich bei allen beteiligten Mitarbeitenden der AEK Bank, dem Logistikteam der Tochtergesellschaft AEK Service AG, der Firma Showtech für Licht, Bild und Ton sowie bei Martin Dummermuth und seinem Team für das leckere Essen und die Gastfreundschaft bedanken.
Dem Präsidenten und den Verwaltungsratsmitgliedern möchte ich für das entgegengebrachte Vertrauen in die operative Führung der AEK Bank danken. Euer grosses Engagement im Verwaltungsratsausschuss mit Vorsitz von Cajetan Maeder und im Prüfausschuss mit Vorsitz von Fredy Brügger sowie in den Tochtergesellschaften Terra AG Thun AG (Präsident Cajetan Maeder), Seehof Hilterfingen AG (Präsident Fredy Brügger), Landhaus Steffisburg AG (Präsident Ulrich Scheidegger) und der AEK Service AG (Präsident Cajetan Maeder) möchte ich besonders würdigen. Die Vielzahl an Kompetenzen und der langjährige Erfahrungsschatz jedes einzelnen von euch bereichern die Handlungs- und Geschäftstätigkeit der AEK Bank und haben massgeblich zum erfolgreichen Geschäftsjahr 2023 beigetragen.
Weiter danke ich meinen Geschäftsleitungsmitgliedern Tom Heiniger (Leiter Kundencenter und mein Stellvertreter im Bereich Bankleitung), Adrian Boss (Leiter Kundenberatung und mein Stellvertreter im Bereich Kunden), Marcel Eberhart (Leiter Niederlassungen) und Patric Vaudan (Leiter Finanzen und Immobilien). Ein herausforderndes Jahr 2023 haben wir gemeinsam gut gemeistert und die jährlich verordneten Bankenrevisionen erneut mit Bravour bestanden. Dies ist ein Ausweis besonderer Art, auf den eine Geschäftsleitung – nebst dem wirtschaftlichen Erfolg – stolz sein kann.
Einen besonderen Dank möchte ich den Mitarbeitenden in unseren Niederlassungen für ihr Engagement und ihre Dienstleistungsbereitschaft aussprechen. Das Geschäftsjahr 2023 war wieder ein «normales» Betriebsjahr, ohne die teilweise von aussen verordneten Sondermassnahmen. Und doch waren unsere Niederlassungen gefordert. Zum einen durften wir deutlich mehr neue Kundinnen und Kunden in den Geschäftsstellen begrüssen, zum anderen wurden neu eintretende Mitarbeitende und unsere Lernenden im Frontgeschäft ausgebildet. Die Ausbildung von neuen Frontmitarbeitenden ist besonders wichtig für uns, da wir so unser Niederlassungsnetz sicherstellen und stärken können. Dies im Gegensatz zu anderen Banken, die das Frontgeschäft vermehrt abbauen. Wir investieren weiterhin in die persönliche Betreuung und Beratung unserer Kundinnen und Kunden, weil dies eine Herzensangelegenheit für uns ist.
Im Namen der gesamten Geschäftsleitung danke ich allen Mitarbeitenden herzlich für den grossen Einsatz sowie für die Mitgestaltung und die Mitprägung der AEK Bank. Euer tägliches Engagement, eure Flexibilität und eure inspirierenden Ideen sind sehr wertvoll für uns und wir schätzen die Zusammenarbeit mit euch sehr.
Auch an unsere Genossenschafter:innen einen grossen Dank für die Treue und für die zahlreichen Vermittlungen neuer Kundinnen und Kunden, diese Empfehlungen freuen uns jeweils sehr.
Häbets guet u blibet gsung - herzlich, Euer
Markus Gosteli